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Erfolgreich Hausübungen meistern

Der Beginn der Volksschule und die damit steigenden Anforderungen stellen nicht nur für das Kind eine große Herausforderung dar – auch Eltern werden vor neue Aufgaben gestellt. Dabei ist oft die Erledigung der Hausübung eine Belastungsprobe für die Eltern-Kind-Beziehung.

Grundsätzlich sollte das Kind allein mit der Schule zurechtkommen. Eltern sollten sich auf die Begleit- beziehungsweise Aufsichtsfunktion beschränken. Unterstützung sollte nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gestaltet werden. Je selbstständiger das Kind ist, desto besser kommt es nämlich auch mit der Schule zurecht. Daher gilt es, in Bezug auf die Hausübung vor allem die Selbstständigkeit des Kindes zu fördern. Schiebt das Kind die Hausübung vor sich her oder verweigert es gänzlich, die Hausübung zu erledigen, kann dies verschiedene Ursachen haben. Nachfolgend eine kurze Checkliste für mögliche Ursachen, die zu Motivationsschwierigkeiten und damit zu einer schwierigen Aufgabensituation führen können.

Mögliche Ursachen für Motivationsschwierigkeiten

  • Zu viel Ablenkung durch Radio, spielende Geschwister usw.
  • Über- oder Unterforderung durch die Schule und infolgedessen Teilleistungsschwierigkeiten, Konzentrationsprobleme usw.
  • Vorübergehendes Leistungstief
  • Emotionale Probleme aufgrund von Spannungen in der Familie, belastenden Lebensereignissen usw.
  • Soziale Probleme, z. B. mit anderen Kindern
  • Die Hausübungen sind sehr uninteressant
  • Zu wenig unverplante Zeit zum Spielen und Austoben
  • Angst vor Misserfolg
  • Schlafmangel wegen Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, zu spät ins Bett gehen usw.

Eltern-Tipps:

  • Erfolgreiche Hausübungssituation
    Die Hausübung erfordert nicht nur die Beschäftigung mit dem Lernstoff, sondern auch Selbstorganisation, Lerntechnik und Zeitmanagement. Nachfolgend sind ein paar Tipps zu finden, wie das Kind in diesen Bereichen sowie in der Gestaltung einer guten Aufgabensituation unterstützt werden kann.
  • Lernumgebung gestalten
    Gestalten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen fixen, gut beleuchteten Arbeitsplatz, an dem Ihr Kind ungestört von Ablenkungen (Geschwister, Lärm, Handy, Fernseher usw.) arbeiten kann. Fragen Sie Ihr Kind, was es seiner Meinung nach an seinem Arbeitsplatz braucht, um gut arbeiten zu können.
  • Lernen lernen
    Ein Lernziel der Volksschule ist auch, das Lernen zu erlernen. Zeigen Sie Ihrem Kind Tricks, wie man Lerninhalte leichter lernen und behalten kann – z. B. mithilfe von Eselsbrücken,  Lernen mit Karteikarten, Gestalten von Postern, die beispielsweise im Zimmer oder am WC aufgehängt werden, oder Lernen in Bewegung.
  • Zeitplanung
    Unterstützen Sie Ihr Kind beim Erlernen des Zeitmanagements. Eine gewisse Regelmäßigkeit tut gut – aber lassen Sie auch mal Ausnahmen zu, damit das Erledigen der Hausübung nicht nur zur lästigen Pflicht wird. Generell ist es sinnvoll, nach der Schule mindestens eine halbe Stunde Mittagspause einzuplanen. Solange Ihr Kind keine Schwierigkeiten hat, sich zu motivieren, lassen Sie es seine Arbeitszeiten selbst bestimmen. Gegebenenfalls helfen Sie Ihrem Kind, einen Anfang zu finden. Manchmal kann es sinnvoll sein, sich zum Kind zu setzen – das bedeutet aber nicht, dass Sie auch die Aufgabe machen müssen.
  • Misserfolge verkraften
    Kinder im Volksschulalter können durch Misserfolg sehr verzweifelt oder verärgert werden. Darum versuchen sie eventuell, durch das Nicht-Erledigen dem Misserfolg auszuweichen. Nehmen Sie Enttäuschungen ernst, aber versuchen Sie nicht, Ihrem Kind jeden Misserfolg zu ersparen. Zeigen Sie Wege auf, wie es mit Misserfolg umgehen lernt.
  • Pausen einplanen
    Es ist allgemein bekannt, dass beim Lernen immer wieder Pausen eingelegt werden sollen. Oft ist es jedoch besser, sich mit einfachen Bewegungsübungen ein wenig abzulenken und zu aktivieren, als sich still auszuruhen. Keinesfalls sinnvoll ist es, in einer Lernpause fernzusehen, denn die vielen Reize entspannen das Gehirn nicht. Ganz im Gegenteil, fernsehen kann dazu führen, dass gelernte Inhalte schlechter behalten werden. Als Richtwerte kann man bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern von einer durchgängigen Konzentrationsfähigkeit von etwa 15 Minuten und bei 7- bis 10-Jährigen von etwa 30 Minuten durchgehender Konzentration ausgehen.
  • Beziehung stärken
    Loben Sie Ihr Kind auch für kleine Lernfortschritte. Zeigen Sie Interesse an der Schule und lassen Sie Ihr Kind erzählen. Achten Sie aber darauf, Ihr Kind nicht nur auf die Rolle des Schulkindes zu reduzieren – loben Sie es auch für seine anderen Fähigkeiten und sprechen Sie auch über seine Erlebnisse und Gefühle abseits der Schule. Versuchen Sie regelmäßig Unternehmungen mit Ihrem Kind zu machen und binden Sie Ihr Kind in die Alltagsgestaltung mit ein. Vermeiden Sie aber einen zu vollgestopften Wochenplan. Dem Kind sollte neben der Schule, der Hausübung und den geplanten Freizeitaktivitäten täglich mindestens eine Stunde unverplante Zeit zum Spielen bleiben.
  • Selbstbestimmung stärken
    Nehmen Sie Ihrem Kind nichts ab, was es schon selbst kann. Geben Sie Ihrem Kind immer zuerst die Chance, die Dinge alleine zu lösen, und warten Sie mit einer Hilfestellung ab, bis Ihr Kind um Hilfe bittet. Versuchen Sie Ihr Kind anzuleiten, die Dinge selbstständig zu erledigen und Probleme selbst zu lösen. Loben Sie Ihr Kind auch für seine Bemühungen, auch wenn es nicht zur richtigen Lösung findet. Widerstehen Sie der Versuchung, im Heft Ihres Kindes herumzuradieren – das entmutigt.
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